Heute bin ich auf ein Schild gestoßen (sprichwörtlich) auf dem stand: „Der Weg ist das Ziel“. Erst dacht ich mir, ja klar, wenn ich raus gehe zum Laufen, dann ist mein Ziel nicht wieder nach Hause zu kommen (natürlich auch, aber du verstehst) sondern das Laufen an sich – also der Weg. Dann bin ich ins Grübeln gekommen. Ist der Weg wirklich das Ziel?

Ich denke, nein. Das Ziel ist das Ziel. Was bringt mir der Weg, ohne Ziel vor Augen. Das ist so als würde ich Nudeln ohne Wasser kochen (hab ich schon mal versucht, ganz nebenbei). Der Weg ist nur etwas wert, weil am Ende des Weges das steht, worauf man sich den ganzen Weg gefreut hat. Ich fahre ja auch nicht in den Urlaub, damit ich mal wieder 10 Stunden im Auto gesessen habe.

Das mit dem Sinn im Leben ist so eine Sache; ich persönlich finde „der Weg ist das Ziel“ als Lebenseinstellung sehr traurig. Die Personen, die ich unterwegs treffe sind eine Sache, und eine gute. Aber nur leben um gelebt zu haben? Wenn am Ende keine „Fahnenstange“ ist (wie bei Super Mario), dann reicht mir das persönlich nicht.

Die Nudeln gehören ins Wasser und am Ende wird gegessen!

Welche Meinung hast du dazu? Ist der Weg das Ziel? Oder ist das Ziel das Ziel? Oder etwas ganz anderes? Selbst wenn wir keine allgemein gültige Lösung finden werden, lasst uns drüber sprechen.

Beteilige Dich an der Diskussion! 4 Kommentare

  1. Mh … also ich sehe das eher als einen Spruch für geplatzte Träume, gescheiterte Vorhaben aber auch für sehr sehr steinige Wege bei denen es eine Qual war ans Ziel zu kommen. Da ist es eine Aufmunterung zu wissen „zumindest habe ich dieses und jenes gelernt“. Wollte ich als Comiczeichner werden und bin gescheitert, dann habe ich auf dem Weg dahin wenigstens viel gezeichnet, mich verbessert und habe nette Leute kennen gelernt.

    Den Spruch auf das Leben zu beziehen, finde ich nicht so ideal aber auch „leben um gelebt zu haben“ erscheint mir nicht als „zu wenig“.

    • Das mit der Ausrede für geplatzte Träume wäre mir auch noch eingefallen. Man belügt sich dann selbst, und versucht, das Scheitern auf Biegen und Brechen noch in einen Minimalgewinn umzuwandeln.

      Für mich ist „leben um gelebt zu haben“ ein Spruch, der sich nett anhört, aber dafür vergleichsweise wenig Gehalt hat. Verzeih mir, wenn ich wieder im Nudelbild spreche, aber warum wird die Nudel gekocht? Wird am Ende gegessen? Wo kommt die Nudel her? Kann man auch was anderes außer Nudeln haben?
      Die wahren Fragen die hinter der Pasta stecken, sind für dich sicher leicht zu entziffern. Es sind die Fragen, die uns alle brennend interessieren. Und mich zur Zeit ganz besonders. Deshalb schreib ich drüber. 😉

      • Das mit der Ausrede und dem Umwandeln in den Minimalgewinn ist meines Erachtens nach zu leicht gesagt und geurteilt. Nicht alles in der Welt ist beeinflussbar und auch wenn man an seinem Ziel festhalten soll, gibt es nun mal leider Dinge die man nicht verändern kann und Hindernisse die unüberwindbar bleiben. Was aber nicht heißt, dass man deswegen in Selbstmitleid ertrinken muss. Dafür gibt es diese Sprüche. Ich kann dir also einfach nicht zustimmen 😉 Da ist meine Meinung und Erfahrung einfach anders. 🙂

        Und die Nudel bietet für mich in dem Fall keine Metapher für das Leben und auch nicht für die Zielfindung. Die Nudel zu kochen ist dafür zu einfach – zumindest sehe ich das so. 😉

      • Sieht so aus, als hätten wir da andere Vorstellungen. I am not even mad. 😉

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