Depression – jeder hat schon mal von ihr gehört, jeder kennt sie. Aber irgendwie doch nicht wirklich, bis man einmal selbst betroffen ist. Wie also definiere ich „Depression“ und was ist eigentlich ein Burnout? Meine Antworten…

Die Depression ist ein andauernder Zustand von Energie- und Antriebslosigkeit. Wie in meinem Fall, liegen depressive Menschen häufig im Bett, weil … ja, weil keine Ahnung. Da draußen gibt es nichts von Interesse für mich. Vor allem hätte ich gar keine Kraft, auch nur irgendetwas zu tun. Ich will einfach nur schlafen – 100 Jahre lang. Keine Besserung ist in Sicht, die Zukunft öde und leer. Die Welt um einen herum scheint auf sonderbare Art und Weise dunkler und von weniger Farbe geprägt zu sein. Alles nur in Graustufen. Verzeiht mir die Floskeln, aber ich finde keine passenden Worte für diesen trostlosen Zustand.

Vielleicht kann sich jetzt schon mancher unter euch in die Situation hineinversetzen. Ist man deshalb gleich depressiv? Nein. Nur wenn man sich über einen längeren Zeitraum hinweg so schlecht fühlt, ich sage jetzt einfach mal drei bis vier Wochen, kann man wahrscheinlich von einer Depression reden. (Der Arzt, der mir eine Depression attestierte, sagte zwei Wochen, aber ich halte ihn nicht für den besten Arzt, daher weiche ich von seiner Diagnostik ab)

Ich bin kein Arzt, und ich diagnostiziere auch nicht dich.

Und was ist dann ein Burnout?

Das Burnout existiert in meinen Augen nicht. Der Begriff ist nur ein weiteres Modewort, das versucht, eine negative Erkrankung irgendwie positiv aussehen zu lassen. In Burnout steckt, man habe zu viel gearbeitet und sich selbst zu viel Stress aufgeladen und macht jetzt erstmal Pause. „Fleißiger Bursche“, hat sich die Pause redlich verdient. Als würde sich das irgendjemand aussuchen. Wie viel lieber würde ich arbeiten, mit Kollegen scherzen, normal funktionieren. Es tut mir leid, aber das kann ich nicht. Noch nicht.

Was ich zurzeit versuche, ist mein Leben wieder zu ordnen und geistig wie körperlich wieder auf ein funktionstüchtiges Niveau zu kommen. Dabei darf ich mich selbst nicht hetzen oder unter Druck setzen, denn sonst laufe ich Gefahr, wieder weiter zurückzufallen. Der Grund, weshalb ich solange keine Artikel verfasst habe, ist, dass ich zudem noch Schwierigkeiten mit der Konzentration habe und unglaublich ärgerliche Wortfindungsstörungen. Beides äußerst hinderlich beim Verfassen eines Blogs, wie man sich unschwer vorstellen kann.

Dieser Text soll für mich ein erneuter Wiedereinstieg sein. Irgendwann will ich meinen Alltag wieder mit Schreiben füllen. Auch wenn es gerade noch nicht das höchste und anspruchsvollste Level ist, hoffe ich, ihr behaltet die Geduld.

Liebe Grüße aus der Anstalt,
der Chefredakteur der rauen Post.

Sollte das hier jemand lesen, der ähnliche Probleme hat, dem soll gesagt sein, dass Depression ein Fehler in der Chemie des Gehirns ist – nicht in deinem Charakter. Hol dir Hilfe!

Beteilige Dich an der Diskussion! 3 Kommentare

  1. Ich wünsche dir gute Besserung und sei geduldig mit dir und lass dir so viel Zeit, wie dein Körper braucht! Danke für den Artikel, jedoch stimme ich dir in dem Punkt zu Burnout nicht zu. Interessant ist vielleicht, dass beide Begriffe in den 60er/70ern des 20. Jahrhunderts in medizinischen Schriften auftauchen und sie manchmal in einen Topf geworfen werden, obwohl sie ihrer Definition nach nicht gleich sind. Für mich ist es aber egal wie eine Krankheit benannt ist, wichtiger ist, wie sie therapiert werden kann und der Erkrankte neue Lebensqualität trotz der Einschränkung gewinnen kann. Ich merke bei mir zumindest, dass für mich weniger oder gar keine Bildschirmmedien, helfen können aus „depressiven“ Verstimmungen herauszukommen und starke Freunde, die das aushalten können und Geduld haben Gold wert sind! Drücke dich Chrissi und hoffe wir sehen uns bald wieder! 🙂

  2. Ist verhältnismäßig schwierig bei deinem Artikel „gefällt mir“ anzuklicken, ich weiß. Aber es gefällt mir, dass du darüber schreibst. Mach langsam, gute Besserung, du bist die Hauptsache und wer Raupost mag, der liest auch nach ein paar Wochen wieder rein. 😉

  3. Ja, ohne Hilfe funktioniert das leider nicht und leider ist der Weg zur Besserung ein langer Weg, aber er ist machbar. Wünsche dir alles Gute auf deinem Weg 🙂

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